Reisen in die Ferne sind schön, wenn nur der Jetlag nicht wäre. Überquert man während der Flugzeit mehrere Zeitzonen, dann passen die innere Uhr und die äußeren Umstände nicht mehr zusammen. Die Folgen sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen. Empfindliche Personen können, je nach Reiseziel, bis zu 2 Wochen unter dem Jetlag leiden. Da ist der Urlaub beinahe schon wieder vorbei, bevor man mit der Entspannung beginnen kann.
Hat man also einen Langstreckenflug vor sich, sollte man ausreichend Zeit im Zielland einplanen. Beträgt die Zeitverschiebung nur rund 2 Stunden, fällt die Umstellung wesentlich leichter. Pro überflogener Zeitzone kann man mit 12 bis 24 Stunden Anpassungszeit rechnen.
Dem Jetlag vorbeugen
- Zunächst einmal sollte man klug planen. Nicht direkt am ersten oder zweiten Tag nach Ankunft ein wichtiges Meeting verabreden und auch die Rückreise so legen, dass noch einige Tage zur Verfügung stehen, um sich zu akklimatisieren, bevor es wieder mit der Arbeit und Schule losgeht.
- Den eigenen Rhythmus kann man auch schon vor der Reise an die neuen Gegebenheiten anpassen. Fliegt man in Richtung Osten, dann geht man früher ins Bett. Liegt das Reiseziel im Westen, kann man vorsorglich damit beginnen, länger aufzubleiben.
- Stellt man die Uhr schon einmal auf die Zeit am Zielort um, kann man ebenfalls früher mit der Umstellung beginnen. Das betrifft auch das Essen und Schlafen. Damit kann man so früh wie möglich starten.
- Stress und Zeitdruck sollten vermieden werden. Das ist einfach gesagt, denn gerade weite Reisen sind häufig mit etwas Stress verbunden. Es kann helfen, mit ausreichenden Zeitpuffern zu planen, die Reise ruhig anzugehen und rechtzeitig mit allen Vorbereitungen zu beginnen. Lieber ein paar Tage auf gepackten Koffern sitzen als alles auf den letzten Drücker erledigen. Gegen Reiseangst können Meditation und Atemübungen helfen.
- Wer am Ziel seiner Reise angekommen ist und sich müde fühlt, sollte nach Möglichkeit ausreichend Tageslicht tanken. Also lieber raus in die Sonne anstatt im Bett zu bleiben. Durch die Sonne bildet der Körper weniger Melatonin und das hilft gegen die Müdigkeit.
- Am Zielland sollte man sich unbedingt an die hiesige Zeit anpassen, auch wenn man sehr müde ist. Dadurch fällt die Anpassung auf Dauer gesehen leichter und der Jetlag ist weniger schlimm. Also durchhalten und wach bleiben, auch wenn es nicht gerade leicht fällt.
In welche Richtung geht die Reise?
Das Phänomen des Jetlags hängt wesentlich mit der Richtung des Fluges zusammen und weniger mit seiner Dauer. Besonders der Flug in Richtung Osten bzw. Westen ist mit großen Unterschieden bei den Zeitzonen verbunden. Je nach Reiserichtung kann man schon im Voraus einiges tun, um sich leichter einzugewöhnen.
Wenn die Reise nach Westen geht:
- Am besten bleibt man schon vorher länger wach und gewöhnt den Körper so um. Jeden Tag eine halbe oder ganze Stunde sind zu schaffen und machen die Umstellung leichter.
- Den Flug kann man so planen, dass man möglichst am Mittag oder am frühen Nachmittag ankommt. Dann bleibt man wach. Man ist zwar an diesem Tag besonders erschöpft, kann aber bereits am nächsten Morgen einen leichten Effekt von Eingewöhnung bemerken.
- An Bord sollte man unbedingt versuchen wach zu bleiben, sonst dauert es deutlich länger sich an den neuen Rhythmus zu gewöhnen. Dafür sollte man sich nach Möglichkeit ab und zu bewegen und nicht zu viel Alkohol trinken, sondern viel Wasser. Der Genuss von schweren Speisen mit vielen Kohlenhydraten sollte vermieden werden, denn sie machen den Körper müde. Eine leichte und frische Kost hilft dabei, munter zu bleiben.
- Am Zielland wird man besonders am Abend früher müde sein. Es kann also helfen, Termine, Besichtigungen und wichtige Gespräche für den Morgen oder Mittag zu planen.
Wenn die Reise nach Osten geht:
- Reist man nach Osten, dann beginnt man einige Tage vor der Reise recht früh ins Bett zu gehen. Hier kann man sich ebenfalls von Tag zu Tag steigern.
- Am Bord zu schlafen kann sehr hilfreich sein. Hierbei hilft die Ernährung mit vielen Kohlehydraten, in Form von Kartoffeln, Reis oder Nudeln. Sie machen den Körper müde.
- Wer im Zielland viel ins Tageslicht geht, gewöhnt sich leichter um.
- Wichtige Termine sollten in diesem Fall eher auf den Abend gelegt werden.
Nicht vergessen: Hat man auf dem Hinflug Jetlag, dann kann man nach der Rückreise ebenfalls mit Symptomen rechnen. Es kann aber auch sein, dass man bei einem Flug Richtung Westen kaum etwas spürt, nach dem Rückflug aber erst einmal ein paar Tage mitten in der Nacht großen Hunger verspürt und am Herd steht.
Reist man nämlich nach Westen, dann ist man mit dem Licht unterwegs. Auf der Reise nach Osten hat der Körper hingegen keinen Anhaltspunkt, welche Uhrzeit gerade ist und kommt leichter durcheinander.